Sardinien 092017

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Tom
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Sardinien 092017

Beitrag von Tom »

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Sardinien Anreise:
21. September 2017

Um 10 Uhr erst soll das Treffen stattfinden, also genug Zeit, das der

kalte und feuchte Frühnebel abziehen kann.   Er tat es aber nicht.

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So kurz nach 9 Uhr ist das Motorrad fertig bestückt mit Gepäck und Navi,
Treffen war in Renningen an der Agip ausgemacht, was schon mal 45 minuten Anfahrt
bedeutet. Unterwegs hab ich noch getankt, da ich mir nicht Sicher war, ob der Restsprit bis zur Agip reicht.
Pünktlich um 10, kam ich an der Agip an.  Niemand zu sehen. Hmm, denke ich,
bin ich an der richtigen Agip? 
Ein Blick auf das Smartphone zeigt 2 verpasste Anrufe.  Und eine Nachricht, Jürgen,
der mit einer BMW aus Pforzheim kam, steht in Renningen in der Bahnhofstraße,
Batterie platt.
Gefunden hatte ich ihn nicht, denn mittlerweile hat er Starthilfe von einem Pkw bekommen,
und da er mit laufendem Motor von den Anwohnern verjagt wurde, stand er nun wo anders.
Also noch mal telefonieren, sich finden, Roland stand auch schon da, so waren wir

wenigstens komplett.  Den Plan, den man eigentlich "an BMW Werkstätten entlang" planen müsste, hatten wir nicht vorgeplant, So haben wir uns entschieden, über Reutlingen zu fahren, dort am Polo Store die Batterie zu tauschen. 
Als wir beim Polo fertig sind, war schon Mittag, und es war nun doch gut, die erste

Unterkunft nicht in Italien geplant zu haben, sondern nahe Feldkirch, im Vorarlberg.
Der Himmel war mittlerweile auch viel blau, so kurvten wir quer über die schwäbische Alb, 
bis kurz vor Wangen, um denn in einem großen Bogen östlich von Bregenz ins Voralpenland, 
denn Bregenz habe ich mir vor Jahren einmal angetan, und das reicht fürs Leben aus...
Da ist es über den Fontanella und Co doch deutlich schöner und entspannter, und 30 km schöner Umweg.
Das mit dem Gasthof Kreuz im Walsertal in St. Gerold wurde noch mal etwas kompliziert,

Da es laut Google zwei Adressen gab, am Ortsrand West das "Gasthaus Kreuz" und
am Ortsrand Ost den "Gasthof Kreuz" was sich aber auf Nachfrage bei Einheimischen als
ein und das selbe heraustellte.
Also eingecheckt, Mopeds durften in die Garage, Der Gasthof auf 1500m Höhe bekommt von
mir eine Empfehlung, Zimmer und Essen OK und Preiswert

URL http://www.gasthaus-kreuz.com/

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Am nächsten Morgen war früher aufstehen angesagt, wir hatten 450 km vor uns und wollten

die Fähre in Genua nicht verpassen.
So kamen wir gegen 8 Uhr los, erstmal den Berg herunter, nach Feldkirch, dort ging es
wie erwartet, weil viele den Tunnel umfahren, wegen der Maut, nur langsam weiter,
Ampeln und viel Verkehr bis zur Grenze in die Schweiz.
Landstraße bis Chur lief einigermaßen, in Chur stockte es natürlich immer wieder.. 
aber danach war alles gut.

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Es geht durch die Viamala Schlucht, die ist sehr beeindruckend und wird verdammt Eng,

Hohe Felsen links und rechts, die Landstrasse schlängelt sich mit der Autobahn
gemeinsam da durch, mal ist die Autobahn links neben uns, mal rechts, mal über, mal unter uns.
Und der noch junge Hinterrhein, der ja da auch noch durch muss..  und das mit einer 
Farbenpracht , unglaublich schön dort.
Hätten wir mehr Zeit gehabt, wären es einige Fotostopps geworden.
Es geht links ab, zum Splügenpass.  Den bin ich noch nie gefahren, kannte also ausser 
dem Namen nichts davon.  Wird sicher ein langweiliger Pass sein, nicht weiter 
erwähnenswert, denke ich .
Jedoch das Gegenteil ist der Fall,  je höher wir kamen, desto schmäler die Straße, 
desto enger die Kehren und es nahm irgendwie kein Ende.. 

Die Abfahrt zum Comer See war noch schwieriger, so manche kurze Tunnel,
die Direkt vor steilen und sehr engen Rechtskehren enden, das man kaum herum kommt.

Wow, das habe ich so nicht erwartet!

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Für Anfänger oder unsichere Biker absolut nicht zu Empfehlen.
Das Gute an dem Pass ist, das man so mit nur einer Passstraße über die Alpen kommt,
und das andre Gute, das es nach der Passhöhe alle 100 Meter Abstieg immer
um 1 Grad wärmer wurde, unten bei Chiavenna haben wir im T Shirt bei 25 Grad vor einer
guten Bar Gelateria gesessen, dort gab es auch gute Auswahl zum Essen,  

Als Pausenpunkt Tip:  http://www.moreschichiavenna.it/
Wir fahren dann Östlich am Comer See entlang, westlich wärs schöner, viele Ortschaften
und Ausblick, aber wir müssen voran kommen, und nehmen die Schnellstraße SS36,
die zu 80% im Tunnel am See vorbei geht, bis Lecco. 
Etwas mühsam geht es über Merato richtung Mailand, viel Verkehr hier.

Wir hätten wohl besser auch hier die Schnellstraße 36 über Monza weiter nehmen sollen,
aber wenn das Navi sagt, hier abfahren, dann tut man das halt als Ortsfremder...
Aber auch hier geht die SP342 irgendwann in eine Autobahn über, so kommen wir über die
Osttangente um Mailand herum, an der Südtangente A50 haben wir Stau bis zur A7.
Aber dann läuft es endlich,  wir düsen mit nur noch einem kurzem Tank und Einkaufs Stopp
(Bier und Essbares) direkt bis Genua durch,

Das letzte Stück, wo die Berge beginnen, bleiben wir auch auf der Autobahn, denn kurviger
können die Nebenstrecken hier gar nicht sein.. 
Maut lag übrigens bei 10.- €
Und die Autobahn endet praktischerweise direkt am Hafen, und schon stehen wir am Terminal.
Ticket und Ausweis gezeigt und direkt vor der Fährenrampe bleiben wir noch ein bisschen
stehen, dem hektischem Treiben der anderen zusehen, denn wir  haben noch 1,5 std Zeit bis zum ablegen.
Paar Fotos gemacht, aber die Lust auf Feierabend Bier trieb uns dann doch an Bord.

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Das ist nicht unsere Fähre, wir hatten Batman...

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An der Rezeption auf dem Schiff den Chip für die Kabine geholt, und uns auf eine Kabine
mit Meerblick gefreut, aber was war das?  ...innenliegende Zelle ohne Fenster...
Roland ist wieder hoch, wollt sich beschweren, aber dann dort festgestellt das er
innenliegend gebucht hatte...  den Roland kann man halt nix machen lassen ;-)
Egal, wir verbrachten eh den Abend mit Schiffserkundung, Restaurantbesuch,
mehreren Decks, besuchen an verschiedenen Aussendecks, Leute kennenlernen,

im dunkel der Nacht bringt Meerblick eh nix mehr.

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Es geht los:

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Das einzig doofe ohne Fenster ist eh nur,das man nicht weiß, ob es draussen dunkel oder
hell ist.  Aufmachen kann man es ja eh nicht.
Ich denke, wir hatten alle einen im Tee, als wir uns in die Kabine verdrückten.

Zuvor konnten wir uns noch der lallenden Blondine aus Russland (sprach 7 Sprachen, aber
englisch mit 2 Promille klingt fürchterlich) erwehren, sie suchte ein Bett für die
Nacht und bot dafür vieles an, was wir Gentlemens aber ablehnten  .

Ich spendierte ihr noch einen Drink, und verschwand ...
Einschlafen war denn doch nicht ganz einfach, das Brummen des Diesels und das schaukeln
des Schiffes war dann doch zu ungewohnt, aber irgendwann war man weg...
zumindest bis es aus den Lautsprechern in mehreren Sprachen schepperte, man möge jetzt
bitte die Kabinen verlassen und die Chipkarten an der Reception abgeben.
Die haben doch nicht mehr alle, stockdunkel ist es noch.  Achja, wir haben innenliegend....  

Der Blick auf die Uhr sagt was von 7, wir legen erst um 8:30 Uhr an..  also rumdrehen
und noch ne Std ausharren.
Irgendwann stehen wir dann doch auf, Kaffee holen, mal ans Oberdeck, schauen was Sache ist.

Im Schiff ist fast kein durchkommen, ca 500 Leute drängen sich an den Treppen,
-Im Restaurant sehen wir die Blondine wieder, Der Stewart nahm ihr gerade die Weinflasche weg...-
Oben an Deck sehen wir , das wir noch nicht mal im Hafen sind, man sieht in aber schon..    

Land in Sicht?

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Hmmmmmm da war doch was, mein Herz schlägt schneller,

ein angenehmes Gefühl voller Vorfreude stellt sich ein.
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Das Land dort, ist Sardinien !!!

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Wir bleiben an Deck, bis wir angelegt haben, das dauerte noch fast eine Stunde.  dann
haben wir im Restaurant noch gefrühstückt, und erst dann haben wir unsere Kabine
geräumt, was genau richtig war, denn bis wir fertig waren, war die hälfte der
drängelden Passagiere schon in ihren Fahrzeugen und fuhren aus dem Schiff, so das wir
völlig Stressfrei von Bord kamen, denn Stress kann ich im Urlaub mal gar nicht
gebrauchen, wir hatten doch jetzt alle Zeit der Welt... 
Die Sonne scheint, es ist angenehm warm, was will man mehr? 

Vielleicht ein zweites Frühstück, denn das auf der Fähre war nicht so toll.

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Wir verlassen Porto Torres und finden uns in einer sehr öden Gegend wieder, flaches Land, scheinbar endlose
schnurgerade Straßen, sind wir wirklich auf Sardinien, das als Kurvenparadies bekannt ist?
Hier will bestimmt niemand leblos über den Zaun hängen...  hier wollen wir auch nicht bleiben,
unser Ziel liegt weiter südlich.

Schnell finden diese  langweiligen Teerbänder  ein Ende, als wir nach Alghero kommen,
was angeblich die schönste Stadt Sardiniens sein soll. 
Die Stadt ist ziemlich katalonisch geprägt, was auf eine ereignisreiche Geschichte deutet.

"Schon durch die wunderschöne Lage, auf einer kleinen Landzunge erbaut, an drei Seiten von Wasser umgeben, ist Alghero,
die Stadt an der Westküste etwas Besonderes.

Die Herrschaft der Doria über das Städtchen war im Jahr 1353 mit dem Einfall der Aragonesen zu Ende gelebt.
War es die Begierde nach Besitz, Macht und körperlicher sowie kultureller Erhebung die den neuen Herrscher König Peter IV. von Aragon zu seinem Entschluss trieb?
Er hatte es eilig, Genuesen und Sarden zu vertreiben und hier Kolonisten aus dem Nordosten Spaniens anzusiedeln.
So kam es, dass die Stadt Alghero ihre katalanische Mundart und spanische Prägung erwarb."

Quelle : https://www.sardinien.com/a1293/articles/1293/alghero-sardinien/

Für uns war es einfach nur ein sehr lebendiger Touristen Ort, viel Verkehr, lange Hafenmeile, Segelboot/Yacht
Hafen und das Wichtigste:   Kleine Touri Läden, Cafe-Bar´s, Restoranti, und Gelateria´s.
So kamen wir in den genuss des ersten sardinischen, äh oder katalonischen? Cappuchino und lecker gefüllte Crossiant.

Wir schauten uns den Hafen und die Strandpromenade an, mehr gab es hier eigentlich nicht zu sehen,
außer das hier Berge zu sehen sind und eine ziemlich hohe Steilküste beginnt.   


Hafen in Alghero

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Hafenpromenade

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Wir tanken hier auch gleich, und lernen schnell, das man besser an die "SELF SERVICE" Zapfsäulen fährt, 
denn mit Bedienung kostet der begehrte Saft gleich mal 20 cent mehr, pro Liter !
Mit vollen Tanks und gefühlt leerer Geldbörse fahren wir die Küstenstraße SP105 südlich von Alghero weiter,
eine wirklich wunderschöne Strecke, zur linken wilde schroffe Felsen, vermutlich vulkanischen Ursprungs, 
zur rechten das endlos erscheinende blaue Meer, ein sanftes auf und ab der Straße mit schönem Kurvenschwingen vereint, und immer der wunderbare Ausblick, auch  auf die weiterführende Strecke.

Küstenstraße

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Auf der Rückfahrt haben wir mehr Bilder von der schönen Strecke gemacht, da gibt es dann auch mehr zum Zeigen. 
Völlig unbemerkt ändert sich der Straßenname  in SP49, die Landschaft bleibt aber weiter so wunderschön.

Ab Bosa wollen wir ins Landesinnere, denn sonst sind wir viel zu schnell in unserer gebuchten Unterkunft,
wir sollen nicht vor 17 Uhr kommen, da ist dort noch niemand...

So cruisen wir ein Stück auf der SS129bis und die SP35 nach Moddolo, es ist kurvenreich und bergig, 
soweit man auf der Insel von Bergen sprechen kann, man könnte es auch als "sehr hügelig" bezeichnen, 
mir gefällt aber "bergig" viel besser, und die Hügel sind immerhin ziemlich hoch und groß.
Weiter geht es nun richtung Süd, über Cugleri und ab da über schnucklige Straßen mit der Bezeichnung SP19,
richtung Osten, Santa Lussurgio, und die SP15 nach Abbasanta und Tadasuni, hier wollen wir an einem grossem
Stausee eine Rast machen.  

Wir stehen hier  unter der neuen Brücke, an der mittlerweile gesperrten alten Brücke,
und schauen auf den großen See, der jedoch einen ziemlich niedrigen Wasserstand hat.

 
Am Lago Omodeo

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Lago Omodeo

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Blick nach Norden

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Nach dieser Pause geht es die SP74 am See entlang richtung Süden, eine längst aufgegebene Straße,
die eigentlich auch gesperrt ist.  Das weiß halt Garmin noch nicht, und mir war es eh egal...
Die Strasse ist noch mit Teer bedeckt, hat aber teilweise starke Verwerfungen
und abgesackte Abschnitte, da würde man mit einem PKW wohl den Unterboden aufreissen,
mit dem Moped aber kein Problem .
Kurz bevor der Weg in die SP 11 mündet, kommt man nach der alten Brücke an einem halb verfallenem
Gebäude vorbei, das bei hohem Wasserpegel komplett im See steht, bei uns natürlich voll im trockenen, 

bei Google Maps wird das als Geisterhaus gelistet. 
La casa Fantasma del Lago Omodeo https://goo.gl/maps/pTwDWkJoQR12
Über Fordongiani und die kurvige SP33 geht es nun relativ zielgerichtet über kleine Sträßchen nach Ales.

Natürlich stehen wir doch deutlich vor 17 Uhr vor unserer unscheinbaren Unterkunft...
Vergeblich suchen wir einen Eingang ins "Hotel"
An der zugehörigen Pizzeria steht was von 12 bis 14 Uhr, und von 19:30 bis 22 Uhr geöffnet
Camere?

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Gegnüber befindet sich eine Cafeteria und Bar, die hat geöffnet, ansonsten scheint der Ort wie ausgestorben.
Wir setzten uns, bestellen Cappu, und genießen die Ruhe.

Auf Rolands Telefon befand sich mittlerweile die Nachricht, das wir nicht vor 18 Uhr erwartet werden.

Wir erkunden die alte Gebäudemauer, und sehen am Werbeschild der Pizzeria schon mal die Zimmer abgebildet,
Roland kam nun ins grübeln, denn beim Cappu eben, erzählte er was von hochmodernen Zimmern
mit allem "PiPaPo" und so.

Links im Bild, die Cafeteria Bar
Bild


"Das muss ein anderes Hotel gewesen sein", stammelte er.  

Den Roland kann man halt nix machen lassen...  Bild

Er schrieb nun eine Whatsapp Nachricht an Madame Martini, die Zimmervermieterin, daß wir nun doch schon hier sind,
prompt kam die Antwort, das Sie in 15 minuten da sei.  Es vergehen keine 10 minuten und wir hatte alle unsere Zimmer.
Es gab immerhin Wlan,  und nach betätigen eines Schalters, nach 30 minuten auch warmes Wasser, TV gab es nicht,
was sollten wir auch damit anfangen, soweit reicht mein bisschen italienisch eh nicht.

Die Zimmer waren ganz frisch renoviert und auf alter Optik gehalten, Badezimmer mit WC und Dusche mit Seitenstrahlern, nagelneu,  also alles gut.
Innenhof und Eingang zur UnterkunftBild

 
Zimmer

Bild

 
Mehr über diese Unterkunft : http://abas.sardegna.it/,   Ich kann sie weiterempfehlen,  günstig und gut!

 
Wir haben diesen Abend auch dort gegessen,  günstig war die Pizza für 5  bis 7 Euro, und riesig, wenn 
auch mit dem Landestypischem geringen Zutatenbelag.
alles andere fand ich  eher teuer, meine Pasta war lecker, ich fand es aber doch sehr wenig und
für die  paar Nudeln doch rel teuer mit 8.50 , ohne den extra Salat wäre ich vielleicht verhungert. 

Fleischgerichte ab 15.-, aber das können die Sarden vermutlich genauso schlecht wie die Italiener...

Das Ristorante wurde proppenvoll, und ich habe niemand gesehen, der Fleisch auf dem Teller hatte, was
meine Prognose diesbezüglich natürlich unterstützte.

Wir haben nach dem Essen noch paar Flaschen kaltes Bier geholt in der Cafeteria gegenüber, die 0,66 l Pulle
Ichnusa Bier für €2.40 da kann man nicht meckern.
Der vorhin noch wie ausgestorbene Ort, und wir befanden uns hier so mitten drin, als es nur geht,
war mittlerweile erwacht und mit Leben gefüllt.

Warum eigentlich "Ales" als Standort?  Kein Motorradfahrer würde freiwillig im Bezirk Oristano verweilen wollen.
Den ursprüngliche Plan von Roland, noch weiter westlich in der flachen Bucht von Oristano zu wohnen,
da wo vermutlich die hochmodernen Zimmer in seinem Hinterkopf verweilten,  wurde von mir verweigert, und 
so hat Roland  hier halt was günstiges gefunden. 
 
Im nach hinein gesehen, war das eigentlich eine fast perfekte Lage, man kann von hier aus mit jeweils einer kurzen 
"Durststrecke" in den Norden, Osten und Süden fahren, ohne extrem lange Tagesrouten zu haben. 

Ich hätte mir es durchaus noch etwas mittiger in der Insel vorstellen können, aber es war gut so, denn sonst hätte es der "Monte Arci" sicher nicht in den Titel geschafft.

 
Zuletzt geändert von Tom am 7. Okt 2021, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sardinien

Beitrag von Tom »

Erste Rundfahrt auf Sardinien:

Die erste Nacht im ABAS ist prompt beendet,
als wir früh um 7 Uhr von dem Glockenspiel der Kathedrale direkt gegenüber, quasi aus dem Bett geschüttelt werden. 
Bestimmt 4 oder 6 -nicht mehr  perfekt gestimmte Glocken-  dengeln irgend ein Lied, was gefühlt 3 Minuten dauerte.

Kurz darauf sitzen wir schon gegenüber in der Bar bei lecker Cafe und süßen Croissant.
Der Plan heute ist schnell entschieden, wir haben ja 5 Touren vorbereitet, wir nehmen heute die kürzeste davon.

Rundfahrt Südost, eine Berge und Seen Tour richtung Ballao, ca 200 km.
Die Tour geht Quer über die Insel bis fast nach Ballao,
Ein Hinweisschild mit irgend was Ärchologischem  auf dem Hügel, erweckte unsere Neugier.

Ob ein Abstecher lohnt?  Ausprobieren, dann wissen wir es.
Der Asphalt endete jedoch schnell, kurzer Halt, können wir das alle fahren?  Es ist ja nur leicht schottrig,
und ob der Jürgen seiner S1000XR und sich das zutraut musste ja mal gefragt werden,
da er für mich  ein neuer Tourteilnehmer war.  
Nuraghe Adoni di Villanova Tulo
Bild

Nachdem das geklärt war, wollten wir da hoch.
Oben jedoch gleich wieder gewendet, weil es da nur zu einem Parkplatz ging, den Rest bitte zu Fuß.
Wir waren ja nicht zum Wandern hier...  Viel zu warm ist es dafür.  
Gleich wieder runter, Bild
Am Lago Del Flumendosa, links am See führt unser Weg weiter, bis er nach Osten in die Berge gehtBild
Hier stehen wir, hoch über dem SeeBild
Vor uns liegt das Dorf Villanova Tulo, mit super Seeblick.  Wir fahren rein, in der Hoffnung auf einen Cappuchino mit Seeblick, leider nix. 

darauf legen die Sarden wohl keinen Wert?  Bild
Unsere Route führt sehr großräumig um den See herum, nach einer schöne Stunde wunderschöner Kurven

in den Bergen Bild  sind wir wieder hier,
Lago del Flumendosa von der anderen SeiteBild
Da wir immer noch total Coffein-frei sind, wollen wir runter an den See, wir haben da was gesehen, was nach Restaurant aussieht, und haben dabei tolle Landschaft mit Schmalspurbahn GleisenBild
Der Weg zum SeeuferBild
Bild
Da riecht es doch schon nach Cafe, viel Autos dort, also hat es offen! 

http://www.istellas.it/Bild
 
Bild
Wir kamen an, alles zugeparkt, geschlossene Gesellschaft, eine Hochzeit, kein Cappuchino, kein Eis, nix.
Was solls, wir finden in jedem Kaff eine nette Bar mit Cappu,  und das in dieser herrlichen Landschaft.

Wir fahren mit Genuss unser Route weiter, finden auch schnell eine schöne Cafe Bar und kommen viel zu früh
nach Ales zurück, da hat noch alles zu.  Ok es ist Sonntag, unsere Lieblingsbar gegenüber hat aber auf.

Irgendwie haben wir heute viel zu wenig Fotostopps eingelegt, das liegt jedoch nicht an zu wenig Anhaltemöglichkeiten
oder Fotomotiven,  Entweder waren  wir "Untercoffeiniert" oder wir waren im Kurven und Landschaftrausch.

Das "bueno notte" Foto :Bild

Monte Gonare:

Wir haben Montag, den 25. September.
Also Wochenstart, sozusagen .

Wetter ist wie immer, viel blauer Himmel und schön warm, schon über 20 Grad um 8 Uhr.
Markus, der mit seiner Afrika Twin schon seit 2 Wochen auf der Insel verweilt, hat sich gemeldet,
und wir haben ein Treffen ausgemacht,  so gegen 12 Uhr oben auf dem Monte Gonare.
Das liegt von uns aus gesehen ca 100km nordöstlich, in der nähe von Nouro.

Beim allseits beliebtem Frühstück in der Bar gegenüber
noch schnell eine Route gebastelt für unser Garmin und los geht es.

Gegenüber der Torbogen, das ist unser HotelzugangBild
 
Von Ales nehmen wir die SS422, die übrigens jeden Tag gefahren werden muss, um hier irgendwie wohin zu kommen, aber das wurde nie langweilig. 
Eine gut ausgebaute , nicht zu breit und sehr kurvige Straße, auf der man es mit richtig Spaß laufen lassen kann. 

Das ist halt das Gute an Ales und Umgebung, die Straßen sind ziemlich leer, kaum Verkehr, Motorräder sehr selten zu sehen.
Bei Assolo biegen wir ab richtung Norden, in die die SP38, ab Asuni ist es so, als sei man in den Cevennen.
Die Form der Berge, Farbe der Felsen, auch die Flora hat sich geändert.
 
 Die Straßenschlange SP38 nordlich von AsuniBild
 
Von oben sieht das dann so  aus:Bild
 
Weiter geht es richtung Norden, wie immer wunderschöne Strecken,
wir kommen an eine Stelle mit einer versiegten Quelle, was man hier leider sehr oft vorfindet. 
Viele Stauseen sind sogar leer, wie lange schon?
Es hat wohl schon länger nicht mehr richtig geregnet.
 
Quelle an der SP4 bei TetiBild
 
Im Streetview sieht man, das mal Wasser geflossen ist, im Becken schimmert eine Pfütze... https://goo.gl/maps/ykYP9WXAjcR2
Ziemlich pünktlich um 12 Uhr sind wir unterhalb am Monte Gonare, verpassen aber erstmal den Abwzeig,
also wenden und auf ein neues.
Was wir nicht wissen ist, das Markus das alles vom Berg herunter sehen kann. ;-)
Es geht ein schmales Sträßchen hoch, das letzte Stück nicht staubfrei , dafür ziemlich steil, und schon sind wir oben. 

Naja, zumindest oben, soweit man fahren kann. 
ObenBild
 
Mal wieder hat alles zu, kein Cappuchino in Sicht.
Trotz Wallfahrtsort ist hier tote Hose.

Markus erzählt uns, das man von ganz oben, wo die Kirche steht, wäre der einzigste Gipfel auf Sardinien,
wo man nach Osten und Westen bis zum Meer sehen kann. Und es wäre der zweithöchste Berg hier ca 1100m hoch
Blick zur Chiesa Nostra Signora di GonareBild
 
Mehr Info hier http://orani.geonue.com/project/monte-gonare/
Jürgen wills wissen und macht macht sich auf den Pfad nach oben, zu Fuß natürlich, um das zu überprüfen. 
Der Pfad nach oben beginnt hier:Bild

Und geht so weiterBild
 
Nix für unsere Mopeds,  Wilder Pfad mit SteineichenBild
 
Bild
  
Während Jürgen am Aufstieg ist, begnügen wir uns mit der sicher
nur halb so schönen Aussicht und lauschen Markus,
der uns von seinen Erlebnissen der letzten Wochen berichtet
und von Neuigkeiten seiner CRF 1000, die ja leider nicht das erfüllt, was Honda verspricht,
zumindest was die technischen Unzulänglichkeiten betrifft, das laut Honda aber "Stand der Technik" wäre.  
Eine fast unendliche Geschichte, die hier aber nicht in den Bericht muss...
Nach 20 minuten war Jürgen wieder da, Mission abgebrochen,
es ist halt doch weiter, als gedacht und die Sonne brennt auch hier oben
in das Genick.
Mit Mopedstiefeln lässt sich auch nicht gut klettern...
  
Er hat aber Bilder mitgebracht, von der schönen Aussicht
und das Meer kann man da oben zumindest schon riechen..

Aussicht von fast obenBild
 
Nach viel gebabbel mit Aussicht, fahren wir noch gemeinsam in das nächste Örtchen Sarule, 
und finden eine geöffnete Bar, dort gab es auch kleinigkeiten zu Essen.
 
Landestypische WandmalereiBild
Bild
 
Wir verabschieden uns von Markus, und fahren wieder richtung Süden,
aber etwas weiter östlich als die Anfahrt, nehmen die SS128 über Gavoi
und danach bei Fonni auf die SP7

Somit durchfahren wir schon das bei Motorradfahren beliebteste,
aber leider im Sommer auch überfüllte Naturschutzgebiet

"Parco Nazionale del Golfo di Orosei e del Gennargentu" 
Das ist so die Gegend um Arbatax herum .  
Auch jetzt, Ende September, ist hier noch relativ viel Motorradverkehr.

Jürgen wollte mal ein Bild mit Kühen, Schafen oder Ziegen.
Die Gelegenheit hier bot zumindest mal die Kühe an,
die brav in der Parkbucht standen, aber vermutlich nicht wegen der Aussicht? 
 
Parkende Kühe an der SP7Bild
 
Nahe Belvì wagen wir wegen eines hölzernen Hinweisschildes einen Abstecher, der uns zu einem Ristoranti führen soll.  Wir fahren ein ganzes Stück auf der Straße ohne Namen, es geht hinauf in die Berge.   
Irgendwann kommen wir an einen Punkt, wo es nur noch rechts und links Asphaltfrei weiter geht und da der Schilderwald dort uns nicht weiterhilft, entscheiden wir zu wenden..
 
 WendepunktBild
Allerdings mit einer Besetzungsänderung.   

Ich tausche mit Roland das Motorrad, er bekommt meine Suzuki V-Strom,
ich nehme seine Ducati Multistrada mal unter den hintern. 
Probefahrt sozusagen.

Roland nimmt Abschied von seinem Ducati Hobel - Hinter der BMW der Schilderwald ins nirgendwoBild

Bei der Abfahrt dieses Berges halten wir nochmal an,
ein schönes Plätzchen zwischen den Bäumen, wo man runterschauen kann.
 
Ausblick ins grüne SardinienBild

 
FotosessionBild
 
Ist halt schon ein geiles Moped...  wirft bestimmt gleich den Ducatifahrer Helm ab ;-)Bild
 
Wir sind dann die SP61bis weitergefahren, bei Atzara auf die auf die SS128 gen süd abgebogen. Herrliche Kurven...
Mitten im Nirgendwo, aber noch immer auf der 128 , Zack, ein Fotomotiv...   
Schnell den Anker geworfen, was man allerdings mit der Duc etwas zärtlicher tun muss.  
Sind schon giftige Bremsen, im Vergleich zur V-Strom...

Schöne Strassenführung um den  Felsen herumBild
 
Hier wollte ich die Ducati zurücktauschen, aber Roland wollte weiter mit der V-Strom fahren. 
Scheint ihm wohl zu gefallen, das unkomplizierte und gutmütige Fahrverhalten der Suzuki.
Er kommt damit auch auf schnelleren Kurvenabschnitten recht gut hinterher, das war mit der Duc nicht so.
Also gut, wenn er nicht will, mir auch Recht. Zur Strafe habe ich ihm dann seine Fußrasten per Bodenkontakt in den folgenden Kurven etwas verkratzt..

Wir tauschen erst im Ales wieder. 
Roland hatte da so ein Grinsen im Gesicht, wie ich das nur aus den berichten vom V-Stromforum kenne ;-)
Mein Eindruck, er kommt mit der Strom besser klar als mit der übermotorisierten Duc. 
Nur an die - im Vergleich zur Duc - schwachen Bremsen muss er sich erst gewöhnen.

Im übrigen war heute der schönste Fahrtag seit Ankunft, was Landschaft und Strecken  betrifft.

Ich will mal meine Fahreindrücke zu der Ducati Mulistrada 1200 erzählen.
Starker Motor, hängt ab 3000 U verdammt gut am Gas, ab 6000 U geht nochmals richtig die Post ab.
 V2 Motor mit etwas Geschüttel, was aber normal ist bei großen  V-Motoren. 
Macht schon Spaß, mit den 150 PS, aber ich finde das viel zu aggresiv, (auf Reisen!)  wenn man da mal etwas am Gas dreht. Geht vorne schnell hoch..

Bin es halt nicht gewohnt.. Ohne Traktionskontrolle kaum zu bändigen das Teil.
Da muss man bei der Strom schon deutlich mehr den Hahn aufreissen, das da nur annähernd so ein gewaltiger Vorschub kommt.. 
Andererseits hält die Strom aber gut mit, wenn die Duc vorne beschleunigt. 
Zumindest wenn kein Rossi draufsitzt auf der Duc.

Fahrwerk: Im Normalmodus vorne viel zu weich, beim Bremsen taucht die Gabel gefühlt einen halben Meter ein.
Im Sport Modus schon viel besser, vorne deutlich straffer.

Bremsen beißen sehr stark, das ist für einen V-Stromer natürlich ungewohnt,
da darf man bei der Multi nicht so beherzt reingreifen, ohne ABS wäre das sonst ein Stoppie. 
Wenn man es gewöhnt ist, dann sicher kein Problem.

Kurvenwilliges Moped ist es auf jeden Fall, geht gerne und leicht in jede Schräglage. 
Leider hat die Duc den Drang, beim bremsen in Schräglage doch lieber aufrecht Geradeaus zu wollen, 
hier muss man die Karre doch mit ordendlichem Nachdruck von der gewünschten Richtung überzeugen.
Hatte da echt Probleme damit.

Also besser vor der Kurve die Geschwindigkeit anpassen. Sanftes Gasgeben in der Kurve kein Problem,
bei zuviel Gas regelt die Elektronik unmerklich ab... hoffentlich versagt hier nie die Technik.

Orginal Sitzbank wie bei allen Mopeds , eher mau, hart, nicht langstreckentauglich, aber das kann man ja ändern.
Sitzhöhe gut, Kniewinkel deutlich spitzer als V-Strom, Lenker schön breit gebaut.

Alles in allem schon ein Teil, das Spass macht zum rumheizen auf winkligem Geläuf.
Als Reisemoped wäre es jedoch nix für mich, das darf aber jeder so  sehen wie er möchte,
unmöglich ist es ja nicht, wie dieser Reisebericht zeigt.




Jetzt machen wir erstmal ein Ichnusa auf.

 
Zuletzt geändert von Tom am 7. Okt 2021, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sardinien

Beitrag von Tom »

Monte Arci - Der 1. Versuch:

Heute ist Dienstag, wir wollen aber keinen Dienst leisten, wir wollen einen FreiTag. 
Wir waren ja nun schon 5 Tage on Tour, eine Pause kann nicht schaden.
Zumal für heute Regen angekündigt wird, zumindest behaupten das die Meteorlogen, beim aufstehen ist es 

auch ziemlich bewölkt, ist der heutige Tag doch perfekt zum faulenzen.

Nach dem obligatorischem Cafe gegenüber , mit süßen Stückchen ist der Himmel schon wieder blau.

Jürgen will mal die Supermärkte in der Gegend abklappern,
er ist auf der Suche nach einem ganz bestimmten Zaubertrank,
Roland schliesst sich ihm an, vermutlich geht sein Lieblingsgetränk zur Neige?

 
Ein bisschen Kettenpflege und kurzer Mopedcheck, und die zwei tuckern los.
Ich schau kurz auf den Füllstand des Kettenölers, und bin dann auch fertig damit.

Vormittags scheint die Sonne so schön in den Innenhof des ABAS Hotels,
da mach ich ein paar Fotos vom Interieur des Aussenbereiches, ist ja nicht uninteressant.

 
Granatäpfel

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Seltsam gewachsene Stachelpflanze

 
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Drehwurm

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Altes Dachgebälk mit Stütz-Vespa

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Ich gehe mal hoch auf die Dachterasse, und schaue mal nach den Wetteraussichten, Regenwolken sehe ich keine.
Von hier oben kann ich - überraschend- kleinere Berge in der Umgebung sehen, 
Die sind mir bislang nicht aufgefallen.


Der Blick von der Dachterasse richtung Westen, in der Bildmitte auf den Felsen sehe ich,
von hier aus ganz klein, zwei Türme stehen.   
Womöglich eine Burg? oder Aussichtsturm?  Ich beschließe, mal danach zu googeln, hab ja eh nix zu tun.

Bild
 
Weder die Glaskoogle, noch Google Maps , machten mich wirklich schlauer.
Ich erfahre nur, das diese ganze Hügelkette "Monte Acri" heißt.
Ein gar nicht so kleines, über 800m hohes Bergmassiv ist das.
Die Türme habe ich in der Satellitenansicht Karte nicht gefunden.
Openstreet Maps kennt das scheinbar auch nicht. 
Bin ich vieleicht nur zu blöd zum suchen?
Das schliesse ich allerdings aus, ich bin im V-Strom Forum schon unbeliebt, 

weil ich da oft mit Hilfe der Suchmaschine in wenigen minuten die Bilderrätsel knacke...[/b]
Das Garmin Navi zeigt da auch nur "Wallachei mit grauen Wegen" an. 
Das hab ich auch so erwartet, so toll sind die Navigon Karten abseits der Strassen nämlich nicht.

Ich gehe nochmal auf´s Dach um mich zu vergewissern, ob da wirklich Türme sind, 
gehe also 4 m näher ran, mehr geht nicht, die Terrasse endet hier, hilft aber auch nix. 

Meine Augen sehen da definitiv zwei Türme.

 
Monte Acri Massiv

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Ich nehme noch mal Anlauf, gehe über Stadtmitte in die 15 meter entfernte Cafeteria-Bar,
nehme ein zweites Frühstück ein, und starte erneut den Laptop...
jedoch wieder ohne Erfolg. 
Das Massiv ist doch ziemlich groß, und ich kann die genaue Lage, wie ich es richtung Westen sehe, nicht wirklich mit dem Sat Bildern der online Karten einschätzen.

Das Garmin hat einen Kompass, und der zeigt fast haargenau nach Westen.
Nein, er zeigt natürlich nach Norden, und zeigt meine Blickrichtung als Westen an... 
ob das was hiflt, fraglich.

Mittlerweile ist es 13 Uhr, draussen grummelt es, ich geh wieder auf die Terasse..  
Bedrohlich dunkle Wolken brodeln über Ales, ein heftiger Wind pfeift durch die Gassen.

Wie ein Staubsauger zieht da gerade ein stark geladenes Unwetter über den Ort.[/b]

Die bunten Fähnchen über den Straßen zeigen meist nach oben.[/b]
Also entweder schüttet oder hagelt es gleich los, oder ein Raumschiff mit Aliens kommt mit Blitz und Donner
aus der Wolke und setzt ausgerechnet in Ales Stadtmitte zur Landung an.


Dunkle Wolken über Ales

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Nichts der erwarteten Weltuntergang Szenarien ist gekommen.  Nicht mal Regen.
Nach 20 minuten ist der Spuk vorbei, blauer Himmel, als ob nichts gewesen wäre.

War ja auch nix, aber diese Türme da oben gehen mir nicht aus dem Kopf.
Jürgen und Roland waren auch noch nicht zurück, und bevor ich jetzt weiter am Läptop hänge 
steig ich aufs Mopped, fahr halt mal los und schaue selber nach.


 
SS442 richtung Westen am Monte Acri entlang

Bild
 
Die Richtung stimmt, ich bin jetzt unterhalb der Felsen mit den Türmen.
Der nächste Weg nach rechts gehört mir, plane ich.
kommt aber keiner, dafür ein  Ort namens "Morgongiori" , das klingt irgendwie ausserirdisch ;-)

Soll mir recht sein, ich nehme die erste Straße nach rechts, und die nächste auch, die mich auch hinauf
auf den Acri beamen soll.

Da blöde ist nun, das ich die Türme jetzt nicht mehr sehen kann.
Vom Gefühl her, bin ich jetzt hinter den Türmen , also muss mein Ziel jetzt Rechts von mir sein,
ich teste jeden Weg in diese Richtung, bis zur Unbefahrbarkeit.
Hier im Bild darunter endet die Gravelroad in was auch immer.

Im Hintergrund oben an der Hügelspitze steht ein Kreuz, das ich von unten nicht gesehen habe.
(man kann die Bilder anklicken zum vergrössen)  

 
End of Road?

Bild 
Ich fahre noch ein Stück weiter bis es steil runter geht.
Das wird mir jetzt zu grob für alleine unterwegs, wenn ich mich da unglücklich Ablege
findet ihr in 10 Jahren "Ötzi 2 von Sardinien oder Morgongori 1" und bergab wollt ich jetzt eh nicht fahren.
Ich will hoch, zu den Türmen !

Bild
Ich gehe hier ein Stück zu Fuss runter, zum schauen wie es weitergeht, aber der Weg führt wohl ins Tal runter
Aber schöne Fotos gibt das hier auf den Wegen

Wendepunkt

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Ich fahre zurück zum Teer und versuche weitere Wege in die vermutete Richtung, andererseits denke ich,
solange es noch bergauf geht kann ich noch nicht oben sein.. irgendwie logisch, oder ?
Ich komme immer wieder an Stellen mit toller Aussicht, aber die Türme kann ich nicht sehen.

 
Blick nach Osten ins Landesinnere, links das Acri Massiv

Bild
 
Sind das die Felsen, die ich von Ales aus sehen konnte?  Sind doch viel zu mickrig. Die Türme fehlen auch.Bild
 
Aha, ich bin oberhalb des Kreuzes, ob das als Gipfelkreuz zählt?
 
Bild
 
Ich fahre nun wieder auf dem Teerband weiter, immer aufwärts, vom Fahrgefühl her müsste ich jetzt schon weit über 1000 m hoch sein,  da es schon ewig nur bergan ging.
Mir kamen sogar 2 Autos mit einem Affenzahn entgegen, denen ich ausweichen musste.  Man rechnet hier wol nicht mit Gegenverkehr... Der Weg da hoch war aber nicht breiter als ein Feldweg.

Ich kam unerwartet an eine Art steinernes Felsentor  und befand mich nun neben einer schroffen Felswand mit vielen Aushöhlungen ganz unten. Das sieht aus wie in einer Schlucht.
Das könnte die Felsen unter dem Turm sein, denke ich.


Bild
  
Felsentor, der Eingang in eine andere Welt
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Schon 100 m weiter ist nix mehr mit hohen Felswänden
Es war wie ein Eingang in eine andere Welt.

Ich bin auf einer Hochebene, wo ich mich nicht wundern würde wenn gleich ein Nuraghe (Ureinwohner auf Sarde) mit einem Dinosaurier an der Leine hinter den Bäumen rauskommt. Steinwälle mit riesigen Löchern, darüber der kleine Regenwald?

Bild
 
Ich bin da mal etwas herumrum gekraxelt und habe Bilder gemacht.
 
Steine mit Fenster

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Soll wohl mal ein Stausee werden?
Bild 
 
Nächstes Bild, Im Hintergrund sieht man ein Gebäude, ohne Schild dran oder sowas. Vermutlich ein Institut das irgendwas erforscht, was mir hier oben jedoch hier etwas unheimlich vorkommt .

Google kennt das als "
Comunità Alle Sorgenti" .... 

Link zu Streetview Insititut? oder Klapse im Nirgendwo?
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Therapeutische Gemeinschaft "Zur Quelle"

BildIch bin da auch  hingekommen, war aber alles zugesperrt,

eingezäunt und  kein Mensch und kein Auto im Hof zu sehen.

Aus Wikipedia, freie Enzyklopädie:
"Gemeinschaft zur Quelle"

Comunità alle Sorgenti ist ein Dorf in Italien
in der Provinz Oristano , in der Region Sardinien .
Nach Schätzungen von 2011: Ein Einwohner lebte in der Siedlung.
Nunja, für eine Person ist das wirklich riesig...

Späteres recherchieren ergab,

Es ist oder war ein Therapiezentrum für Suchtkranke

Die Wege um das Gelände herum enden alle im nichts, zurück auf der "Hauptstrasse" ;-) 
geht es noch 3 km weiter, endet jedoch an einer Pferdefarm im Wald mit sehr grobem Schotter
und nicht übersehbaren Verbotsschildern, Privatgelände und so Zeug.

Das war für mich heute der Wendepunkt.  Ohne Turm
 
Nochmal der kleine  Regenwald ohne Regen
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Der Weg, den man vor dem Wald nach rechts erkennen kann, ist übrigens einer der vielen ausgeschilderten Offroad Pisten für Mountain Biker und Offroader aller Art.  Davon gab es hier oben einige Strecken,
habe aber keine Offroader gesehen.  Mir war dieser Weg auch zu grob, obwohl er richtungsführend zum Turm erschien.

Whattsapp meldet, das Jürgen und Rolands Einkaufsbummel etwas länger dauert,
und sie vor 18 Uhr wohl nicht zurück sein werden. Macht nix, bin ja auch unterwegs.

 
Beim Abstieg tolle Ausssicht

Bild 
 
Eine der beschilderten Offroadpisten, die ich auch gefahren wäre,  diese ging aber in die falsche Richtung
Bild 
 
Aussicht nach Südwesten
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Aussicht richtung Süden, man erkennt rechts die Berge der Costa Verde
Bild
 
Ich fahre zurück richtung Ales, immer auf der Suche, ob es nicht noch einen Weg nach oben gibt.
Ich will es von der anderen Seite her versuchen, bis zum Turm zu kommen. 

Keine 100 Meter vor dem Ortschild Ales, geht tatsächlich noch eine schmale Straße nach oben.
Es ist erst 17 Uhr, also das fahr ich jetzt noch.
Das Sträßchen enwickelt sich zu einer sehr kurvigen Bergtraße und scheint kein Ende zu nehmen.
Als ich endlich oben bin, noch eine Kurve nach links, und da sind die zwei Türme in Sichtweite,
zum Greifen nah und doch so fern....

Wie ich da hoch komme muss ich noch erkunden. Vermutlich hinten herum?

Monte Acri

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Der Weg führt mit 100 m Abstand rechts an den Felsen entlang,
eine unendlich lange und fast schnurgerade Straße ohne erkennbaren Abzweig richtung Turm.
Ich komme in ein Gebiet, wo  überall seltsame Eisentürme, wie lange Schornsteine herum stehen,
die stechen auch mitten aus dem Wald hervor. 
Zu welchem Zweck, kann ich nicht ergründen.


Eisentürme im Nirgendwo
Bild
 
Freie Pferde
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Die Pferde lassen sich durch mich nicht stören, trotz zuruf wollte keines zur Camera schauen.
 
Bild
 
 
Kurz danach stehe ich vor diesem Schild,

ERGA, eine Energiefirma war wohl mal hier oben, das große Einschussloch ist mein Standort,
die Ziffern 1 bis 34 sind wohl diese Eisentürme. Wie man daramit Energie gewinnt, ist mir jedoch ein Rätsel...
Die gesuchten Türme auf dem Felsen, sind natürlich nicht darauf...

Bild
Ich fahre noch ein Stück weiter, die Sonne steht schon sehr flach, und es wird kühl, 20 Grad nur noch ;-) hier oben,
und da der schnurgerade Weg wohl kein Ende findet, drehe ich um und fahre wieder runter vom Berg. 

 
Natürlich wieder mit toller Sicht...
Bild
  
Das Dorf unten, ist  Ales? 
Bild
 
 
Blick nach Südwest
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Die zwei Einkaufsbummler waren auch schon da, 180 km gefahren bis fast zur Westküste
und doch ohne Zaubertrank zurück.

Am Abend setzte ich mich nochmal, diesmal mit Roland an den Computer,
denn mit den Navi Trackdaten kann ich nachvollziehen wo genau ich war, und vor allem wo genau ich nicht war, 
denn da muss der Turm irgenwo sein.


Ich weiss ja, von welcher Stelle aus ich die Türme ganz nah gesehen habe,
somit können wir das nun besser eingrenzen. 
Roland zoomt und schiebt, und findet tatsächlich den gesuchten Turm im Satbild..

- den Roland kann man doch was machen lassen  - ;-)

Zu meinem erstaunen, steht auf dem Satellitenbild ein PKW bei dem Turm. Also man kann definitiv hinfahren!

 
Zusammen folgen wir virtuell am Bildschirm den Weg vom Turm zurück,
und siehe da, ganz in der nähe bei dem Institut wo ich heute war hätte ich rechts
über eine Gravelroad fahren müssen, und noch 2 mal abbiegen und so. 
Den Weg hatte ich gesehen, so übel war der nicht, erschien mir aber nicht Zielführend.

Wir beschließen  mal zusammen da hoch zu fahren, aber heute nicht mehr.

Um 21 Uhr filmen wir noch die täglich nervende ewige Gebimmelei 
um diese Uhrzeit von der Cathedrale gegenüber.
Nur für den Fall, das wir es später mal vermissen werden ;-)
Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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Wenn jemad der Leser hier dieses Lied beim Namen kennt, dann lasst uns bitte nicht Dumm sterben ;-)
Zuletzt geändert von Tom am 7. Okt 2021, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sardinien

Beitrag von Tom »

Südrunde Iglesias:

Der Tag beginnt so, wie er gestern Abend endete, mit :
Mit dem täglichem Alarm um 07:00 Uhr


Heute gab es keinen Cappu, keine Croissant..   Alles ist zu am Mittwoch. 
Außer dem Glockenturm natürlich, der hat täglich Beschallung...
Egal, wird ja nur eine Eigenschaft von Ales sein, nicht Landesweit.

Ich habe "echten" Sardischen löslichen Nescafe am Zimmer, 100% Cafe steht drauf.
Und Kekse aus dem Supermarkt. Besser als gar nichts

Heute wollen wir in den Süden der Insel.


Wir verlassen das Gebiet des Monte Acri und müssen erstmal durch eine Tiefebene, die südöstlich bis Cagliari reicht.
Wir müssen sie aber nur durchqueren, schier endlose schnurgerade Straßen , immer mit Blick auf die
stetig näherkommende schroffe Bergkette der Costa Verde.


Bild

Nach gut 30 Minuten (gefühlt 60 !) ist dies aber geschafft und wir sind am südlichen Ende  vom "Golf de Oristano"
Wir sehen an der Küste ein großes Gebäude, und machen einen Abstecher zu einem Strand, da wird es sicher Cappu geben

Bild

Leider ist das Gebäude, das wie ein ehemaliges Hotel aussieht, schon seit Jahren verlassen.
Außer ein paar Wohnmobilen, übrigens alle mit D Kennzeichen, gibt es dort nichts.
Doch, einen wunderschönen einsamen Sandstrand.  Scheint wohl so ein Geheim Reisetipp zu sein...
Da könnte man es sicher ein paar Tage aushalten, wenn man Nahrungsvorräte dabei hat.


Bild
 
Man Erkennt noch das Planschbecken im Sand

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Das war sicher mal eine schöne Promenade

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360 Grad Panoramabild, ein Klick ins Bild öffnet es

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Der Sprung  Pool

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Ich habe inzwischen mal etwas nachgeforscht:

Ein Naherholungsheim für Bergarbeiter-Kinder, direkt am Meer an einer traumhaften Sandbucht
gelegen, eingerahmt von schroffen Schieferfelsen, mit zahlreichen Freizeiteinrichtungen ganz
im Geiste des Sportmythos des Nachkriegsitalien: Das Casa al Mare Francesco Sartori in Funtanazza
an der Costa Verde galt bei seiner Erbauung in den 1950-er Jahren als Musterexemplar eines
betrieblichen Erholungsheims: Swimmingpools, Tennis-, Boccia- und Fußballfelder,
eine olympische Schwimmbahn
- das gab es zu dieser Zeit noch nicht einmal in der Inselhauptstadt Cagliari.
Bis in die 1970-er Jahre genutzt, ist der ockerbraune Häuserblock heute verwahrlost, von Vandalen versudelt und aus Sicherheitsgründen eingezäunt.

Wer die versteckte Bucht von Funtanazza besucht, wundert sich  bitte hier weiterlesen

 
Wir versuchen immer, so nah an der Küste wie möglich zu fahren und kommen so immer wieder ans Meer
Nächster Strand,   hier gibt es Cappu und Sandwich, und dazu von einer wunderhübschen jungen Sardin serviert.

BildBildBild wir waren glaub alle drei sofort verliebt...  

Bevor jetzt aber jeder einzeln zahlt, damit sie noch dreimal für uns Tanzt,
bin ich als Held schnell rein in den Laden und habe für alle Bezahlt.

Marina di Gutturu Flumini  link BßB


Bild
 
Natürlich gibt es auch hier tolle Küstenlandschaft

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Costa Verde,   Flumini - Richtung Süd auch mit Sand.

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Genug Sand gesehen, wir folgen nun der SP4 etwas ins Landesinnere, richtung Monteveccio.
Die Berge haben ganz andere Farben hier im Süden, und es ist auch einiges grüner hier.
Bis auf die Wiesen, die sind auch hier ausgetrocknet und farblos.

Die SP4 ist übrigens sehr kurvig,  pausenlose richtungswechsel..  aber das erwartet man ja auch hier auf der Insel.
Grandiose bergige Landschaft, ab und zu mal einsame Häuser, meist B&B Häuser, wer Einsamkeit liebt,
und wen es nicht stört, das meilenweit kein Supermarkt ist, der sollte hier Urlaub machen.
Ganz selten treffen wir auf Fremdverkehr, die Straße gehört uns alleine...

 
schroffe Vulkanische Bergwelt

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Monte Arcuentu 785m

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Wir sind jetzt schon ein Stück hinter Monteveccio, der Ort war so winzig und als Ort habe ich das gar nicht
wahrgenommen, eigentlich wollte ich da ein paar Bilder machen, aber der Kurvenflow hat es vermasselt.

 
Ziegen an der SP4

Bild 
 
So geht es weiter

Bild
 
Wir sind über Arbus gefahren, dort auf die SS126 und sind mittlerweile unterhalb von Gennamarie.
Von Monteveccio aus wäre eine alternative Route, sicher eine noch schönere Straße über Ingurtuso bis hier gegangen,
diese war aber ohne Asphalt, und weil das auch viele kilometer Schotter sind habe ich das der Straßen XR-BMW nicht zugemutet.
Die wäre da vermutlich um Jahre gealtert, optisch zumindest.
 
 
Etwas südlich  von Gennamarie, SS 126

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Tolle grüne Berge und Landschaft

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Wir wechseln bei Monte Cidro auf die SP 83 und gelangen unverhofft auf einen kilometerlangen Sandstrand,
der sich von Portixeddu bis San Nicòlo zieht.
Der Wind hat den Sand bis auf die Straße geweht. Aber nicht heute, der lag halt schon da..
Der Strand war uns aber einen Fotostopp wert, zumal man nur 20 m bis zum Wasser laufen musste.
 
 
Spiaggia I Piccoli Pini (Spiaggia Is Compingieddus o Is Compinxeddus)

Bild 
 
Der Windschutz hat schon aufgegeben

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Keine 2 km weiter , Buggerru, super Aussicht von der Straße, die hoch über dem Ort entlang geht.
Wenn wir jedoch weiter bei jedem Sandkorn mit Meerblick anhalten, müssen wir uns nach einer
zwischen-Unterkunft umschauen... Es ist schon nach 14 Uhr, und wir haben noch nicht den südlichsten
Punkt der Tour erreicht...
  
Buggerru,  großer Hafen für den kleinen Ort

Bild 
 
Schon wieder kommt ein Aussichtsparkplatz, dem wir nicht widerstehen konnten...
 
Buggerru vom Berg über dem Hafen aus gesehen, mit dem langem Strand bis Portixeddu

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Jetzt aber mal weiter, zumindest bis kurz vor Masua, der Anblick der Strassenführung  zieht uns in seinen Bann.
Die Straße scheint hier zu enden oder ist die abgerutscht?
Das was wir hier sehen ist jedoch nur ein Teil der "alten Straße", die neue führt drum herum.


Nahe Masua

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Schwenk nach links

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Ein Blick zurück

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Aber wenn wir schon mal stehen, denn die Kurve, in der wir stehen, bietet sich förmlich an für ein schönes Kurvenfoto..
Egal wie spät wir zurück kommen, wir sind im Urlaub und vor 20 Uhr wird es nicht dunkel.


Kurvenfoto

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Keine 3 km später...  

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und 20 m weiter..   nochmal  Wow.. da hat sich das Inselchen einfach hinter dem Felsen versteckt...
Belvedere Masua

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Küste bei Nebida

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Das war der Südlichste Punkt dieser Tour.

In Iglesias gehen wir tanken, zu Fotografieren gabs da nix.
Wir begeben uns auf die Rückfahrt und halten in Fluminimaggiore an einer geöffneten Pizza Bar an,
zu Essen gab es aber nix, falsche Uhrzeit.
Auf Sardinien gibt es einfach nix zwischen 14 und 19 Uhr, da kannst nix machen...

Fluminimaggiore

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Fluminimaggiore

Bild

In Ales hatte die Bar noch immer zu, der Supermarkt auch, aber der "Imbiss" Pizzaladen
mit der fertigen Pizza am Büffet hatte auf, und Bier kostet im Hotel auch nur 2,50. 
Der Abend ist gerettet.

Das war mal übrigens schon wieder ein "schönster Tag" unserer Sardinienreise.  Tolle Insel!
Zuletzt geändert von Tom am 7. Okt 2021, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sardinien

Beitrag von Tom »

Arbatax:

Heute wollen wir richtung Ostküste richtung Arbatax.
Den letzten Zipfel nach Arbatax zur Küste lassen wir aber weg, ist nur ein Tourikaff,
besonders beliebt bei den Motorradfahrern, also nichts besonderes Sehenswertes.
 
Der Routenplan für heute:

Einmal quer über die Insel, wir fahren eine liegende 8, erst oben rum dann untenrum, ab Ostpunkt auch so.
Wir verlassen Ales wie immernach dem obligatorschem Frühstück gegenüber,
mit der SS442,  geht ja auch nicht anders, und folgen der Straße nordöstlich bis Laconi.

Dort geht sie kurvig in die SS128 über und dann in die SS295 bis Aritzo, ab dort verläüft die Route südöstlich mit der SP8 weiter.
Jetzt nach  nur 1 Stunde Fahrzeit sind wir schon fast mittendrin im Nationalparpark der Motorradtouries... 
Hier sind auf der SP8 nahe Gadoni, tolle Sicht auf eine Brücke, die ein Tal überspannt.
Da fahren wir auch gleich darüber.
..Bild..
Man sieht schnell, dies ist die bergigste Gegend dieser Insel,
Sehr grün, viele Täler und Pässe, und natürlich auch hier, Kurve an Kurve.
 
So sieht das auf dem Navi aus:  https://goo.gl/maps/CKYJ7sA3Ze62
Bild 
 
Wir folgen den Kurven weiter über die SS198 und stehen hier kurz vor Ussussai
 
Blick nach Süden

Bild.
.
Blick zurück

Bild.

Blick nach Ussussai, rechts unten im Bild etwas zu sehen

Bild
 
Immer noch die SS198 Kurz vor Gairo Veccia am Passo S.Giorgi
Bild
 
Man kann die neu erbaute Oberstadt Gairo Sant Elena gut sehen, das verlassene Geisterdorf unterhalb fällt kaum auf
Bild

Schilderwald mit Aussicht 

https://goo.gl/maps/PrwV7is97Kz

Bild
 
Blick nach Süd, ganz links am Bildrand, Gairo Vecchio

Bild
 
Zoom auf Gairo Vecchio, Häuserwände ohne Dächer verschmelzen farblich mit der Umgebung, man sieht es fast nicht.

Bild
 
Hier in der Gegend ist das Verkehrsaufkommen der Einspurer schon deutlich höher als wir es von West-Sardinien gewohnt sind.

Bild
 
Hier sind wir oberhalb bei Lanusei, man ist fast am Meer, man sieht es schon.
Hinter dem Hügel im Hintergrund liegt Arbatax, unten an der Küste.

Bild
 
Bild
 
Die SP27 führte und dann wieder richtung Landesinnere, 
Bild
 
Eigentlich wollte Mein Navi und ich nach dem Lago Bau Muggeris recht abbiegen, ein kurviges mini Sträßchen ohne Nummer,
aber die Abzweigung sah eher aus, als ob es da nur zu einem Restaurant oder einer Farm  geht und
und da bin ich dann dummerweise nicht eingebogen. (zu spät gesehen) 

Sehr Schade, denn das verwinkelte Sträßchen hatte sicher was zu bieten, Kurvig und vermutlich auch asphaltfreie Abschnitte
Ein Grund braucht man ja immer, um nochmals her zu kommen.
So kamen wir nochmals an Gairo Vecchio vorbei, und ich bin ganz Nahe ran gefahren.
Bild
 
Mehr zur tragischen Geschichte des  verlassenen Dorfs kann man hier nachlesen, auch  mit Bildern.

 http://pecora-nera.eu/gairo-vecchio-sechs-tage-unwetter/

Bild
 
 
Bild
 
 
Ponte Romano di Villanovatulo    hier sind noch Reste der alten Römerbrücke zu sehen 

Bild
 
 
Ponte sul Flumendosa di Villanova Tulo   Das ist die neue Brücke.

Bild
Was soll ich schreiben, es war schon wieder ein schönster Tag der Reise....
Zuletzt geändert von Tom am 7. Okt 2021, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sardinien

Beitrag von Tom »

Am nächsten Tag,

einfach mal drauf losgefahren, um die Umgebung hier zu erkunden.

Alte Schmalspurbahn, mit übler Kuppe für die eiligen Autofahrer,
hier hat wohl schon mancher seine Ölwanne einen KO Schlag versetzt.

Bild

Schöne Aussichten:

Bild
Sardinisches Motorrad Zubehör anprobiert.
Ist ein Universal Teil, passte an jedem Moped mit Scheibe.

Bild

gegen Mittag viel uns wieder dieser Monte Acri ins Auge..
Da war doch was, mit dem Turm.

Wir versuchen es heute zusammen, diesmal von der rechten Seite aus.

Bild

Wir fanden Ruinen, das waren mal Türme, aber nicht der zu dem wir wollten.
Da der weitere Weg nur noch für Offroad Geräte geeignet war,
fuhren wieder wieder zurück zum Hotel.


Bild

Es macht keinen Sinn, ohne genau Kenntnis vom Standort des Turmes findet man ihn nicht.

Abends nochmal das google Satbild gequält, Roland hat ja den Turm entdeckt.
Steht sogar ein Auto dort, also kann man auch hinfahren.
Also die Stelle im Navi eingeben, und am

nächsten Tag noch mal los.

Links? rechts? Navi sagt gerade aus...

Bild

Geschlossenes aber schönes Restaurant mitten im nirgendwo.
Das war auf dem verwirr Schild mit Area Pic-Nic-Barbecue benannt.
Das Navi behauptet nun, das wir bei dem Links Rechts Schild vorhin,
das andere geradeaus hätten nehmen sollen..

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Wenn man weis wo man hinmuss, ist es nun für das Navi ein leichtes,
links vom Berg, da wo ich zuerst gesucht habe, erweist sich als richtig.

Das Navi kennt den richtigen Abzweig, eine feine Schotterstraße,

vorbei an seltsamen Warnschildern (Helmpflicht, Gehörschutz, Schutzbrillen und so ???)
standen wir plötzlich genau am Turm.
Einen riesigen Radar Reflektor gabs auch. Das sah von unten wie ein zweiter Turm aus.
Deswegen wohl die Warnschilder, wegen Strahlung, Elektrosmog ?

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Nach der Eroberung des Berges, Der Turm war schon besetzt, von einem Mann.
Er erzählte uns, er hält Ausschau nach Bränden.
Hoch dürfen wir nicht.
Aber die Aussicht war auch so, Prima.

Wir beschließen, noch mal an einen schönen Sandstrand zu fahren,
Der Kampf um den Turm war anstrengend.


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Leider endet morgen unser Urlaub auf Sardinien hier.
Eins ist sicher: Wir kommen wieder.
Tolle Insel !

Wir fahren am nächsten Vormittag erst durch die Berge nach Norden,
müssen aber tatsächlich einer dunklen nassen Wolke ausweichen, auf die Westküsten Straße hoch zum Hafen,
und winken abends von der Fähre nochmal sehnsüchtig zurück.

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LG Tom
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