Kroatien 2014

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Tom
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Kroatien 2014

Beitrag von Tom »

Sonntag 25.Mai 2014.
Wetter ist angenehm, zwar etwas viele Wolken aber trocken und nicht kalt.

Optimales Reisewetter.
Start soll um 9:00Uhr an der Tanke in Bernhausen sein, das ist für keinen von uns ein Umweg.

Dennis hat sogar nur 1,5 km bis zur Tanke.
Andre und Tom waren inclusive Käffchen um 9 Uhr Abfahrbereit, jedoch ist ausgerechnet von Dennis nichts zu sehen.  Gegen 9:15 Uhr trudelte er endlich ein.

Ok, er hatte wohl etwas mehr zu packen als wir, denn seine Reise endet ja nicht in Kroatien.

Jedenfalls war nun geklärt, wer heute Abend das erste Bier zahlt.
9:30 Uhr  fuhren wir unter Umfahrung größerer Städte und abseits von Bundesstraßen, erstmal richtung Sigmaringen,

wurden aber immer wieder ausgebremst von Baustellen und Umleitungen.

Dann weiter bis Tettnang, und schon mit einer Stunde verspätung, gegen 13 Uhr bei Neuhaus über die Grenze nach Österreich.
Über Egg, Mellau und Au, Schröcken, Hochtannbergpass, Flexenpass und Arlbergpass ins Lechtal,

Dann über Landeck, Pfunds und Nauders, oh Schreck, schon 16:39Uhr???  über die Grenze zum Reschenpass.  Die Zeit rennt gnadenlos vor uns her...
Gegen 17 Uhr treffen wir in Schluderns ein, wo in Helenes Restaurant schon seit einer Stunde , erwartungsvoll der Peter (Pesche)  aus der Schweiz an seinem Kaffee schlürft.
Wir gönnen uns aber auch erstmal eine richtige Pause, wir sind schließlich im Urlaub und nicht auf der Flucht.
Jetzt sind wir komplett, 17:45 Uhr gehts weiter, etwas Eile ist nun doch angesagt, denn in Italien, da essen´s  zeitig... 

Also  weiter, an Meran vorbei richtung Bozen,   - hätten wir geahnt, das die Schnellstraße 38 keine Maut kostet - , hätten wir hier eine halbe Stunde Zeit einholen können.

Bei Bozen noch schnell eine Tankstelle gesucht, Pesche´s 12 Litertank soll morgen früh  gefüllt sein, denn dort wo wir übernachten wollen, da gibts keinen Sprit.
Unser heutiges Ziel ist das Hotel Berghang, hoch über  Bozen, in Steinegg (Collepietra) oben auf dem Berg. Die Anfahrt von Bozen nach Steinegg, ein Traum... Serpentine an Serpentine schlängelt sich die Straße steil nach oben.
18:55 Uhr treffen wir leicht erschöpft, aber gut gelaunt und ziemlich durstig auf ein kühles blondes im Hotel Berghang ein.  Also schnell die Zimmer beziehen, aus den Motorradklamotten raus, und ab ins Restaurant.
Die Zimmer sind erste Sahne, Essen auch super, das Hotel kann ich bedenkenlos empfehlen. Seinem Namen macht es alle Ehre, denn es liegt wirklich am Berghang, das Wort Tiefgarage hat hier eine andere Tiefe, als man es gewohnt ist...  aber auch die Zimmer, die in mehreren Gebäuden verteilt sind, haben sicher einen höhenunterschied von 40 m...



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Tag 2, 26 Mai, Anreisetag.
Um 6 Uhr scheint mir die Sonne ins Zimmer, aber ich dreh mich nochmal um.

Als ich um 7 aufstehe, ist der blaue Himmel weg.
Gegen 8 Uhr Frühstück, als wir um 9:30 Uhr loswollen, ziehen wir gleich den Regenkombi drüber, denn es
regnet leicht.  "Das wird nur hier in der Region eine Wolke sein", hoffen wir und machen los.
Die Straße führt über den namenslosen Pass weiter richtung Süden, einsam aber sehr romantisch wieder bergab zum Karerpass.  Am Karerersee regnet es noch immer, nicht stark aber wenigstens ist es nicht kalt.

Wir fahren die Dolomitenstraße entlang, immer richtung Sellajoch, aber sehen tut man nichts, außer der Straße vor und hinter uns.  Wo sind die Dolomiten hin?  Man merkt, das es kurvig hoch und runter geht, oft Schnee an der Seite, aber von den schönen Bergen nichts zu sehen...
Ab Canazei gehts richtig hoch, vor dem Gardenapass biegen wir nach osten ab auf den Paso Pordoi, wir bleiben aber nirgends stehen, denn Bildermachen lohnt sich heute noch nicht.  Denn es regnet noch immer leicht, alle Gipfel sind in den Wolken versteckt, also weiter und hoffen, das diese "regionale Regenwolke" irgenwann mal endet...
Weiter gehts zum Falzaregopass, je höher desto kalt, Schnee neben der Straße, teils neblig, da müssen wir jetzt halt durch, kann ja nur noch besser werden das Wetter...   

Man glaubt es nicht, kurz vor der Passhöhe quälte sich ein Reisebus durch denn Tunnel in der engen Kurve, wir wollten rein, er wollte raus, gleichzeitig ging das aber nicht...  also erstmal ganz schnell das Moped zum anhalten bringen...
Hinter mir gabs ein metallisches Geräusch, todesmutig hat  Andre sein Moped vor den Bus geworfen, um auch ihn zum anhalten zu bewegen, denn der Fahrer war ein sturer '!?*~#  .

Fotos?  leider nein... Dennis hat wohl auch nicht gefilmt, gab ja nix zu sehen.
Bis Andre wieder recht bei Sinnen war, schnappte ich seine 650er Strom und fuhr erstmal ein Stück zurück das der doofe Bus endlich weiterkam, nun stand aber meine Karre im Weg, die schnappte sich dann Andre, so kam er in den Genuss, die Passhöhe mit der 1000er Strom zu erreichen, diese unfreiwillige Probefahrt hat er aberinnerlich zutiefst bereut...

Oben am Falzaregopass  kurz angehalten, eine geraucht, den Schreck verdauen, und Mopeds wiedertauschen.



Ich möchte noch anmerken, wir hatten alle sehr nässetaugliche Reifen, wir kamen trotz Regen ziemlich zügig voran, von Kurvenschleichen war nichts zu bemerken.  Im trockenen wären wir kaum schneller gewesen.
Regnerisch gehts weiter, Cortina d´Ampezzo, Passo Tre Croci, Auronzo di Cadore.

Eigentlich hatte ich nun den Monte Sauris im Programm, da aber diese regionale Regenwolke oder die Region? kein Ende fand, Planänderung:  Abdrehen gen Süden, in der Hoffnung auf besseres Wetter.
Befehl ans Navi: "Schnellste Strecke nach Gemona del Friuli".  So ging es erstmal durch einen laaaangen Tunnel durch einen Berg, danach regnete es aber immer noch.  Wir umfuhren den Sauris nördlich, weil sich das Navi so entschieden hat, ob es südlich schneller gewesen wäre kann ich nicht sagen. Das Navi hateigentlich immer recht, so meine Erfahrung.  Auch wenns obenrum nur 5 Minuten schneller ist, dafür 15 km weiter..  Egal, wir kamen in Gemona an.  Achja, immernoch leichter Regen aber es wird heller.
So geht es südöstlich weiter, wir sind auch wieder auf der geplanten Strecke, nach Cividale del Friuli, ab hier nur über winzige  Dörfer und noch kleinere Wege, teils wie "Feldwege"  über die wir gegen 16:30 Uhr die unbesetzte Slowenische Grenze erreichten.
Und:  Blauer Himmel mit kleinen weißen Wölkchen über uns, die Regenwolke ging genau bis zur Landesgrenze... 
Jetzt gehts über Nova Gorica und einer wunderbar guten und schönen, kurvigen Strecke richtung Kroatien weiter, aber ich stelle mal wieder fest: Man sollte sich für Slowenien unbedingt mehr Zeit nehmen..

Tolle Gegend, in keinster Weise langweilig!
19:00 Uhr überqueren wir die kroatische Grenze, wir müssen unsere Ausweise vorzeigen.
Der Rest ist Heimspiel denke ich mir, auf dem Navi kann ich das Meer schon sehen. Wir entscheiden uns für die 30 km Autobahn bis Rijeka, jetzt wollen wir nur noch ankommen.

Trotzdem schaffe ich es, am Autobahndreieck bei Rijeka , die falsche Abfahrt zu nehmen, und so doch aus den 30 km Rest,  40 km  zu basteln...  was aber im nachhinein gut war, so sparten wir uns nämlich eine riesen Baustelle.
Als wir plötzlich vor der Mautstelle an der Brücke nach Krk standen wurde mir  klar, das wir wohl umdrehen müssen, wir hätten vor 800 m wohl besser auf die D8 richtung Split abbiegen sollen... 

Was aber wegen der Umleitung an der Baustelle nicht ging.  Ich hatte mich wohl zu lange an den Schildern zur Insel Krk orientiert..  egal.
Auch in Jadranovo lies ich mich verwirren, und machte noch eine "Stadtrundfahrt" für alle...
20:14 Uhr und 1100 km in 2 Tagen hinter uns, setzten wir die Landeklappen am Motorrad und die Sonnensegel am Ferienhaus.
GESCHAFFT !!!
Gedankenmail ans "Ristorante Kloštar" gegenüber :

" Zdenko (so heisst der Chefe) , du hast Gäste heute,  für mich gegrillte Calamaris am Stück, mit Mangold, bitte." ...
Gegen 21 Uhr gab es mindestens 8 Oktopusse weniger auf dieser Welt.



Fotos haben wir an diesem Tag keine gemacht.

 


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Tag 3, (und 4) 27. Mai, Angekommen.





22 Grad, viele Wolken, teils gewittrig, aber auch viel blau am Himmel.



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Kein Badewetter, also Ausschlafen, Lebensmittel einkaufen, relaxen, auf der Terasse rumlungern.
Wir haben in Crikvenica eine Prepaid Internet Simkarte von VIPnet gekauft, ca 70 Kuna, das sind so 10 €,

plus 30 Kuna Guthaben für 10 Tage je 2GB Datenvolumen.

Pesche hatte einen Minirouter mitgebracht, da konnte man diese Simkarte einlegen, und alle hatten dann gleichzeitig zugriff aufs Internet.  Prima Sache.

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Lustige Wolken

 
 
Tag 4, 27. Mai, 24 Grad 
Einigermaßen trocken, nur oben in den Bergen, da pfeifft die Bora kräftig und wirft Wasser aus den Wolken.

Über das Internet erfuhren wir von dem Mistwetter in Deutschland, dagegen haben wir hier Traumwetter, also quasi perfektes Motorradwetter.
Wir entscheiden uns, heute die Insel Krk zu besuchen, mal sehen, vielleicht finden wir bisschen Offrad dort.

Schnell eine Tour ins Navi gehackt, und los gehts.
Über die Brücke KRK haben wir 21 Kuna pro Motorrad Maut bezahlt, = ca 3€, sind dann am zweiten Abzweig nach links zur großen Bucht von Klimno, da gibt es sogar Sandstrand.
Ab dort hielten wir uns immer so nah wie möglich an der Küste entlang, schon bald gab es keinen Asphalt mehr.

Man muss eigentlich nur auf den normalen Straßen die Augen aufmachen, es gibt unzählige abzweige mit Schotterwegen, die das Navi oder Internetkarte nicht unbedingt kennt.
Auf Abwegen, Insel Krk

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Wir sind dann bei Silo rausgekommen, und dann wieder auf normalen Straßen weiter, denn aus den Bergen vom Festland drückte eine dunkle Wolke zur Insel herüber, Flucht in den Süden war angesagt. 
Wir mussten trotzdem 30 minuten unterstehen...
Dann gings weiter nach Vrbnik, Pflichtprogramm, denn nur dort bekommt man den leckersten aller Weißweine, den guten "Zlathina", der nur auf KRK angebaut wird.

Ich habe 2 Flaschen eingepackt, während Andre den Hund vor der Kneipe verrückt gemacht hat..

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Wäre das Wetter nicht so "flexibel" gewesen, wären wir erst nach Baska, und von dort Offroad (eigentlich ein Wanderweg ) nach Stara Baska, aber so sind wir lieber gleich nach Stara Baska zum Mittagessen mit Meerblick  gefahren. Ist ja auch eine wunderschöne bergige Straße mit viel Weit.- und Meerblick. Und Sonnenschein!

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Nach dem Essen und der langen Fotosession am Steg,

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gings weiter an der Stadt Krk vorbei in den Norden der Insel, wir machten noch einen Abstecher zum alten Fähranleger runter, wo man den schönsten Blick auf dieberühmte Brücke hat.  Leider hatte hier die Sonne  wohl schon Feierabend.

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Dem schließen wir uns an, und fahren zurück ins Ferienhaus.
Irgend jemand kam nach dem Abendessen auf die Schnapsidee, irgendwas zu Zocken, so spielten wir ab heute fast jeden Abend "Kniffel", mit reichlich Schnaps, Bier und Wein bis in die Puppen.


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Tag 5 (und 6), 29.Mai Meer



28 Grad leicht bewölkt.


Gegen Mittag runter ans Meer, Strand  begutachten, Eidechsen und  Krabben beobachten.

Zum Baden hats noch nicht gereicht. Ansonsten gemütlicher Faulenzertag, Urlaub halt.



Ziemlich scheu dieses Krabbengetier...

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riesig wie ein Alligator...



Abends dann wieder die Sache mit den Würfeln und dem Bier und den Puppen...
 
Tag 6  30.Mai, die Sonne scheint mit 28 Grad, Badewetter...

 
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Touris am Meer



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Außer uns, keiner da.




Dennis hat sich mal ins Wasser getraut, und hat es überlebt.

Also am nächsten Badetag werd ich mich auch mal trauen.



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Dennis testet das Meer



...und abends wurde wieder Puppen gewürfelt.  Gewonnen haben übrigens immer alle!


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Tag 7, 31.Mai. Kanadafeeling                      
Auch oben in den Bergen scheint die Sonne,
So wollen wir mal eine kleine Tour in die Berge wagen, mit wenig Kilometern, aber mit vielen Aussichts und Fotostopps. Von 0 gehts auf 1000m Höhe.



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Der erste Aussichtspunkt





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Blick auf Krk





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Jadranovo von oben





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Straßensperre





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Aussichtspunkt 2





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Am Abgrund





Weil sich das Wetter so klasse hielt, kurvten wir immer weiter und höher ins Hinterland, bis wir fast schon wieder in Slowenien sind.   Geile Gegend, man fühlt sich teilweise als wär man in Kanada mit Seeblick.



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Auch Eisenbahnromantiker kommen hier nicht zu kurz







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Die Berge am Horizont, sind in Slowenien könnte aber genausogut in Kanada sein?





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Und die wunderschönen Strecken, wie aus dem Bilderbuch.
In einer fantastich  geschwungenen Linkskurve, meinte Pesche, denn Split am äusseren Rand, noch weiter aussen  umfahren zu müssen, leider hörte da schon der Asphalt auf, er parkte seine Mastiff sauber im Dreck, natürlich im Liegemodus . Nix weiter passiert, also weiter. Dennis hats gefilmt...





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Die Abfahrt zum Meer runter ist mit reichlich Aussicht garniert. Klasse!


Wenn der Dennis in 4 Wochen wieder da ist, hoffe ich auf brauchbare Videoschnipsel davon.

Ich werde dann doch  noch ein Video zusammenschneiden.


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Tag 8, 1.Juni Dreckstag





Das Wetter passt nun wie man es von Kroatien eigentlich erwartet.....


"Jungs, lasst uns die Mopeds einsauen gehn..."  - hoch in die Berge, da ist es angenehm kühl.
Wir fuhren auf der Küstenstraße nach Senj, paar Fotos im Hafen, kurz was essen im Städchen, was nun nicht  extra  lecker war, aber egal. Typisch für Senj ist, das immer hier das Unwetter runterkommt was bei Rijeka entsteht,  sollte es heute auch so sein?



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Hafen in Senj





Als wir die megageile kurvige Straße von Senj hoch in die Berge fuhren, sahen wir schon die bedrohlich wirkenden dunkle Wolken, als es zu tropfen begann,  waren wir alle am überlegen , abzubrechen und nix wie ins Ferienhaus zurück. Da wir aber kurz vor "ganz oben" eh richtung Norden abbiegegen wollten, und da sah es doch deutlich besser aus, entschieden wir uns weiter zu fahren nach Plan. Aber besser mit Regenkombi...



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Ein winziges geteertes Wegchen



führt uns in das Gebiet der vielen Windräder dort,

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Windpark über Senj





warum die dort standen, war uns schnell klar, uns wehte es fast vom Moped runter, so stark blies die Bora dort oben. Das kleine Unwetter streifte uns aber nur, während in Jadronovo die Welt kurzzeitig unterging. (Andre war zuhause geblieben, hatte keine Lust zum fahren, und konnte so berichten.) Und wir sahen es von oben herab...
Die Regenkombis behielten wir gleich an, gegen den frischen Wind ganz praktisch, wegen dem bisschen Regen den wir abbekommen haben, wars eher unnötig gewesen.

Wir stellten fest,  daß wir den Regen erst geschickt unterfahren haben, um direkt dahinter, bevor es  richtigrunterkam, wieder auftauchten. Hinter uns zum Meer hin regnete es , hier oben schien schon wieder die Sonne.  Allerdings hatte es auch im Hinterland kräftig geregnet, wie wir bald feststellen dürfen.
Nach dem Gebiet mit den Windrädern und dem Aussichtsturm dort, zog es uns weiter östlich in die Berge hinein, der Routenplaner versprach uns dort unbefestigte Wege...  Ich wollte die Hoffnung auf "Teerfrei"schon aufgeben, dachte schon, "Mist die haben inzwischen alles geteert",  ging es nun doch los... 





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 Juhu!





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Frisch abgesoffene Schotter und Waldwege



Navi sagt: Rechts halten.



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Dreck



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Jetzt kommt richtiger Dreck...



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So gehts zeitweise weiter.





Später folgten metertiefe lange Pfützen, oder waren das meterlange tiefe Pfützen?
"Dennis, wir brauchen die Videos davon!"
Der Weg wurde immer schlechter, der Wald immer dichter, die Mopeds immer versiffter, so muss das sein.

Als jedoch der Weg zu einer Holzfäller-Baumschlepp-Matschpiste wurde, da wurde aus dem Spass ein echtes,schwieriges Abenteuer, Ich rechnete fest damit, das ich mich mit dem schweren Hobel als erster in ein Schlammloch lege. Aber nix, keiner hat sich vor Dennis seiner laufenden Cam hingelegt...

Pesche hat immerhin ne halbe Pirouette aufs Parkett gebracht.
Hinter jeder bald jeder 10ten Biege trafen wir auf Rehe, Füchse und sonstigem Getier, das völlig überrascht von uns gar nicht wusste, wohin flüchten, aufs Moped spang jedoch keins davon. Grillen wollten wir die Tage ja eh mal..
Irgendwann kamen wir wieder auf festen Untergrund, ebenfalls mit riesigen Seen auf der Straße, ich habe wohl keinen davon ausgelassen, um mich und das Moped vom Schlamm einigermaßen zu befreien. Damit uns kein Jäger für Wildschweine oder Bären hält...
Nun waren wir wieder auf einer geteerten Kammstraße,  Kurven ohne Ende, nach ca 30 minuten der Abzweig richtung Küste, diese Straße würde ich als Nummer 1 unter den Top 100 Motorradstrecken in Kroatien bezeichnen, lange durch eine Hochebene mit übersichtlichen Kurven, kaum Verkehr, und die Abfahrt  erst, ein Traum.. der Meeresblick, die Kurven, die Rehe die vors Moped sprangen, freilaufende Pferde, Hammergeil...  Ein Reh flüchtete erst nach rechts,  gut 10 m senkrecht einen Fels hoch, fiel wieder runter und querte dann hinter mir zwischen den anderen hinter mir die Straße...  Das ist sogar auf dem Video zu sehen...



Wieder zuhause, spritzen wir die Mopeds mit Wasser wieder einigermaßen Sauber, Kühler freiputzen und so.



 
Was für ein klasse Tag, wird Zeit zum Puppen spielen...
Und : "Jungs, morgen gibts keinen  Badetag. Morgen toppen wir den heutigen Tag, und fahren über
den Winnetouberg Tolode Greve bis zum Canyon, und über die Insel Pag zurück."
 


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Tag 9, 2.Juni  Apachenwetter.
Früh aufstehen ist angesagt, wir haben heute großes vor.

Wir fahren wieder nach Senj, diesmal trocken diese geile Bergstrecke hoch, bis zur Autobahn, die wir erst nach Gospic,  jedoch nicht ohne Tankstopp, da Pesche´s MZ schon wieder am japsen war, bei Sveti Rok wieder verlassen.
Nach nur 5 weiteren  Landstrassenkilometern stehen wir bereits am Km Stein 0,1 von dem 

legendärem Mali Alan Pass.
"Dennis, mach deine Camera an, es geht los."
Da man einen solchen Tag nicht wirklich in Worte packen kann, Ich kann es jedenfalls vor lauter Begeisterung nicht, lasse ich hier mal nur die Bilder mit Untertitel  sprechen.

Ich kann euch nur raten, fahrt niemals dorthin. Es lohnt nicht mehr. Ich war echt schwer enttäuscht, es kamen uns doch mindestens drei Autos (Jeeps, Hummer und so zeugs) und bestimmt 10 GS Mopeds entgegen, oben an der Mauer wars quasi mit Autos zugeparkt, das Gipfelbuch geklaut, (eigentlich das Karl May Fanbuch)  ...  das ist der Nachteil von Reiseberichten, ich werde mich wohl in zukunft auch zurückhalten, von solchen Orten zu schreiben .
vor einem Jahr kam mir da noch nix entgegen, da war die Welt noch in Ordnung, ich konnte mich ins Buch eintragen und verbrachte mindestes 1 Stunde völlig alleine am Gipfel und fühlte mich wie Winnetou... Erst bei der abfahrt kam mir die Fotosafari mit den 2 Jeeps entgegen und 2 einsame Mopeds..
Immerhin waren wir unten am Zrmanja unter uns, das hat natürlich auch was.



 
 
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Zrmanja Canion





Nach dem Canyon fuhren wir völlig belämmert vom erlebten, auf die Insel Pag, wie in eine andere Welt..  Mond
oder Wüste zugleich direkt am blauen Meer, dann wieder grünes Land, und die Sicht auf weitere Inseln,  ein
krasser Eindruck zur vorher erlebten Berg und Schluchtenwelt.


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Insel Pag



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In Simuni

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gönnten wir uns einen happen Essen mit Blick in die dazugehörige Bucht, hier könnte man ewig sitzen bleiben wollen.  Aber zuhause warten doch die Puppen mit den Würfeln...
also weiter zur Fähre, die ist wohl grade weg, als wir beim Essen saßen und träumten.. 



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Mondlandschaft am Fährhafen



Eine Stunde warten ist
angesagt... aber wir sitzen am Wegesrand in der Sonne, am Festland sehen wir schon wieder die Bora den
Berg herunterrauschen... Bis die Fähre kommt, ist das aber auch vorbei, also alles richtig gemacht, die
Würfelpuppen können eh meckerfrei warten.
Viel gewürfelt haben wir heute übrigens nicht, 2 Runden vielleicht, nebenbei paar Videos des Tages und Fotos
geschaut, und wir ließen uns gefüllt mit reichlich Erlebnissen ins Bett fallen.
 
 


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Tag 10  3.Juni Sauwetter
aber Schweinegeiles...
Ausschlafen, Einkaufen für heute Abend, dann runter ans Meer, Haut anrösten und ins Meer, zum Haut wieder abkühlen, gegen 14 Uhr wieder nach oben klettern, denn für heute abend haben wir ein Spanferkel zu Besuch und Gäste organisiert. Bild  Ob wir nun die Gäste oder das Ferkel verspeisen, stand nicht zur Debatte.
Das Programm: 
Ab 15 Uhr Salate und Beilagen machen, das Sauviech dreht sich bereits  im Grill.. Getränkevorrat nochmal checken, Radler, Bier und Weinvorrat auffüllen, dann kans losgehen.

Zdenko vom Restaurante gegenüber, hat uns einen kleinen Eimer von seinem selbstgemachtem Ajvar gebracht, das bekommst in keinem Laden so gut, wie er das täglich frisch herstellt...

Klar war auch der Chefkoch vom Restaurant Kloštar herzlich eingeladen, er kam so gegen 22 Uhr nach seinem Feierabend rüber, und wir konnten uns endlich mal für seine Gastfreundlichkeit revanchieren..  nee nicht wegen seinem  lecker Essen, das mussten wir immer bezahlen, aber die ungezählten Runden Schnaps aller heimischen Art, die gabs bei ihm immer kostenlos, mindestesns 2 Runden nach dem Essen.

Er bekam halt nun kaltes Ferkel und warmen Schnaps zurück, soviel er halt vertragen konnte... Leute das war lustig^^



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Das ist übrigens ne echte Schweinerei, so ein Spanferkelchen zerlegen und zu verspeisen, wir waren sicher 10 Leute, und haben nur das halbe Schweinchen vertilgt, egal, das übrige schmeckt morgen ja auch noch..



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Ich meine mich zu erinnern, die Puppen haben heute Abend ohne uns gewürfelt, aber egal, wir ändern nun eh mal die Taktik...


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Tag 11bis 13, 4.Juni Badewetter



Über 30 Grad, blauer Himmel.
Ganz klar, was heute geht:  Sommer, Sonne, Kaktus.
Runter ans Wasser, die Sonne auf den Bauch, so kann das bleiben.  Ab und zu mal in das blaue Wasser legen.
Abends fangen wir an zu Lügen, bis sich die Puppen biegen.

Wir spielen "Mäxle", oder "Lügenpasch".  Das war eine Gaudi....
Tag 11, 5.Juni, 33 Grad ,und es wird noch heißer, es ist die Luft die brennt.



Motorrad fahren will niemand.

Wir haben uns am Markt in Chricvenica Haifisch geholt, war auch lecker.
Es bleibt wie gestern.. Abends wurden wieder die Puppen angelogen.



Tag 12, 6.Juni  Es wird heiß...
Dennis startet nach dem Frühstück seine V-Strom, und fährt alleine weiter, erstmal nach Split, von dort will er 2 Tage bleiben, dann über Albanien, Mazedonien und Serbien noch ein paar Wochen unterwegs sein.
Mit im Gepäck:  Die Videoschnipsel der letzten 10 Tage...
Wir anderen entscheiden uns, erst morgen die Heimreise anzutreten, da am Montag glücklicherweise Feiertag in D ist, können wir uns das erlauben. Also noch mal tief Luft holen, am Meer, auf der Terasse oder wie auch immer.

Der letzte Tag in Kroatien vergeht, nichts kann ihn stoppen..



Wenn wir es in 2 Tagen schaffen, sind wir am Sonntag abend zuhause in D, Montag noch mal Erholungstag.



Das ist die Strafe der Puppen!

 
 


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Tag 13, 7.Juni Abreisetag
blauer Himmel, gedämpfte Stimmung.
Als ich gegen 8 Uhr erwache, stehen Andre und Peter schon startbereit bei ihren Motorrädern..

Diese verlogenen Puppen gestern abend, haben mir die Nacht extrem verkürzt... 
Während mein Kaffee kocht, packe ich schnell alles irgendwie ein, springe nebenher noch in die Dusche, und irgendwie sind wir dann um 9 Uhr doch schon weg...
30 Kilometer lang wir werfen immer wieder die letzten blicke zum Meer,  dann gehts durch den Tunnel, und weg ist das große Wasser. Wir fahren über die Grenze nach Slowenien, diesmal fahren wir, mit leider nur einem Stopp in einem Cafe, (Info: 3 Kaffee =3.30€) , danach immer an der Soca entlang. Bevor wir in Österreich landen, biegen wir am vorletzten Abzweig nach Italien ab,  dem Predilpass, der uns am -wie immer - gesperrtem Mangart, der voll in der Sonne steht,  vorbei zum Sella Nevea führt.

 
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Sella Nevea



Das Wetter ist ein Traum, man sieht Berge ohne Ende... den Monte Zoncolan lassen wir aus, denn unser Ziel heute ist, so nah wie möglich an Bozen ranzukommen. Und daran zweifle ich eh schon längst...

Wenigstens den Lago Sauris nehmen wir aber mit, und das war gut so...  Kurz nach Ampezzo gehts recht ab.
Was für ein geiler Pass!  Eine enge Straße windet sich nach oben zum Pass Pura, dort hoffte ich auf den See,

nix wars, es ging wieder ewig bergab, durch einen langen tropfenden dunklen Tunnel, und direkt danach ist man in einer anderen Welt.  Grüner riesiger See, der Tunnel endet quasi auf der Staumauer, über das Geländer kann man runterschauen, man sieht aber das Ende des Abgrunds nicht, dazu müsste man absteigen, so tief gehts da runter..  aber die Uhr tickt, also ohne Fotostopp weiter...  Ich komme wieder, mit mehr Zeit im
Gepäck..
Nach dem See gehts wieder bergauf über dem sehr schönen Sella Razzo, mit Sicht auf den grünen See weit unter uns.  Hier halte ich doch mal an, um Fotos zu machen.



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Lago Sauris





Irgendwann sehe ich sowas wie ein Restaurant ziemlich weit oben am Sella Ciampigotto, Zeit für Mittagspause, denke ich mir und halte dort an.  Es war aber nur eine Speckräucherei mit Laden, auch gut, dann gibts halt lecker Speck..  Ich habe  mir ein großes Stück gekauft und gleich angeschnitten.  Sowas leckeres bekommt man zuhause nicht.



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Speckvesper



Nach der Stärkung gehts weiter über den Ciampigotto, wir kommen nach Laggio di Cadore wieder auf die
Dolomitenstraße. Wir fahren zügig weiter richtung Dolomiten, da müssen wir noch durch.

Paso Tre Croci, Paso Giau mit viel Schnee oben,



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Paso Giau



Santa Lucia Pass, 19 Uhr..  Vergiss Bozen, das schaffen wir nicht.
Wir schauen uns eine halbe Stunde nach Hotels um, entweder waren die aber voll oder geschlossen. Nach dem viertem erfolglosem Versuch, drei Zimmer zu bekommen, und einem bekannten metallischem Geräusch..."Andre, erst Seitenständer raus, dann absteigen.."  befrage ich mein Navi, das zeigt mir das Tourenfahrer Hotel "Gran Paradis" in 35 km an, also angerufen, und tatsächlich, wir bekommen die vermutlich letzten 3 Zimmer.
Also noch schnell über den Fedaiapass, und wir hatten unser Hotel erreicht, mit dem Essen sollten wir uns beeilen, Küche ist nur bis 20:30 Uhr geöffnet..





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Hotel Paradis



Eine super Bleibe ist das hier, das Personal ist sehr bemüht, die Zimmer erste Sahne, ich würde die 3 SterneSuperieur noch um weitere 2 Sterne bedenkenlos erweitern. Das Abendmenü hätte auch 6 Sterne verdient, genauso wie das Frühstücksbuffet. (80.-€ HP inc EZ zuschlag, Tiefgarage)  Mit reichlich Getränken kamen wir so auf um 92€-105€.  Das ist es aber auch Wert gewesen! Also gar nicht so teuer wie es aussieht, und die Nobelkarossen auf dem Parkplatz vorgaukeln.
Wir haben schliesslich die  letzten 12 Tage in Kroatien (180€ für 12 Nächte) so günstig gelebt, da kann man sich den Luxus für eine Nacht durchaus mal gönnen.  und von Bozen sind wir auch nicht mehr so weit weg...



Alt werden wir heute abend aber nicht.  Noch schnell ne Route ins Navi gehackt, gegen 24 Uhr war ich im Bett.


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Tag 14, 8.Juni  Hitze pur
Frühstück ab 7:30 Uhr, bis  Andre und Pesche kamen war ich schon fertig...  jaja, gestern war ich der letzte,heute Ihr... Ok, es war ja 8 Uhr abgemacht, ich bin halt schon früher aus dem Bett gefallen.
Der letzte Tag des Urlaubs, der Tag der Trennung, irgendwie komisch. Ich hatte sicher ein oder zwei Tränchen in den Augen.

Wir Fahren zum Karerpass, dort rechts über den Nigerpass, auf dessen Abfahrt konnte man auf Steinegg blicken, wo wir die erste Nacht verbracht hatten.  Nach Bozen, nochmal Tanken, diesmal auf der Schnellstraße, und verabschieden von Pesche, er wird bei Meran richtung Schweiz abbiegen, Andre und Tom in richtung Timmelsjoch.
Boah, am Timmelsjoch war die Hölle los, klar Pfingstwochenende, super Wetter und so... wir hielten vor dem Tunnel oben nochmal an, Fotos, und an der Passhöhe... 3 m Schnee neben der Straße. Hat was.

 
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Timmelsjoch



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Bild Timmelsjoch





Dann ab zum Hahntennjoch, auch die Hölle los, oben anhalten ging nicht, aber unten am Pafflar einen Kuchen essen, das geht immer.
Der Rest ist nur noch "nach Hause fahren", nicht weiter erwähnenswert...
So gegen 19 Uhr waren wohl alle , ausser Dennis zuhause.
Fazit:  War eine tolle Reise, schöner Urlaub, und wird sicher demnächst wieder im Programm sein..
Ende.
LG Tom
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